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Wintergäste am See

Mehr als fünf mal so viele Vögel wie in den 1960er Jahren überwintern am Bodensee (nach Zählungen der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Bodensee). Um die 250.000 Wasservögel verbringen die kalte Jahreszeit am bzw. im Bodensee.

Eingeschleppt: Dreikantmuschel

Einer der Gründe für diese Entwicklung ist die Dreikantmuschel. Diese ist am Bodensee nicht heimisch. In den 1960er Jahren wurde sie eingeschleppt. Die Füße vieler Badegäste haben unangenehme Erfahrungen mit dieser Muschel gemacht. Die besten Freunde der badenden Menschen sind Reiher- und Tafelenten sowie Blässhühner. Im Winter fressen sie massenweise die Dreikantmuscheln, an denen sich Menschen sonst so oft die Füße schneiden würden.

Sauberer See: Armleuchteralge

(Wieder) in größerer Zahl findet sich ein besonders bunter Vogel am Bodensee ein: Die Kolbenente. Als die Wasserqualität in den 1980er Jahren wieder besser wurde, gab es auch wieder Armleuchteralgen im Bodensee. Und diese wiederum findet die Kolbenente besonders lecker.

Großer Brachvogel
Großer Brachvogel: Immer öfter zu Gast am See

Klimawandel

Spielt auch der Klimawandel eine Rolle, dass jetzt so viele Wasservögel am Bodensee überwintern? Vermutlich ja! Große Teile des Sees sind in den vergangenen Jahren eisfrei geblieben. Für Vögel, die gerne in Flachwasserzonen nach Nahrung suchen (z.B. großer Brachvogel), ist dies ein wichtiger Faktor. Auch Tauchenten fressen bevorzugt Dreikantmuscheln in nicht allzu tiefem Wasser.

Tiere beobachten, mehr erfahren

Naturschutzgruppen bieten in verschiedenen Naturschutzgebieten am See Führungen an. Beim Konstanzer Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried gibt es zwei Beobachtungsplattformen. Die eine befindet sich auf dem Campingplatz in Hegne. Und beim Ende des Dammes zur Insel Reichenau hin befindet sich die Ruine Schopflen.